Mein persönlicher Hintergrund

Persönliches

Aufgewachsen bin ich in Südoldenburg, in einem durch und durch katholischen Umfeld. Meine Eltern waren von diesem katholischen Umfeld, einer Kindheit in einer dörflichen Umgebung und ihren Erfahrungen im Faschismus und Krieg gezeichnet.  Sie begegneten sich nach dem Krieg und fanden sich in dem Wunsch, sich eine neue und materiell sichere Existenz aufbauen zu wollen. Ihre Kinder, mein älterer Bruder und ich, sollten es einmal besser haben.

Dabei ging es ihnen nach den vielen Entbehrungen, die sie erleben mussten vor allem um eine gute materielle und berufliche Situation. So war ihr Alltag von der vielen Arbeit in einem von ihnen begründeten Geschäfthaushalt bestimmt, für ein entspanntes Miteinander und gemeinsame Aktivitäten mit uns Kindern blieb da wenig Zeit.

Für mich bedeutete dies von Anfang an, dass ich das, was ich an körperlicher Fürsorge und Liebe insbesondere als Baby und Kleinkind benötigt hätte, nur begrenzt bekam. So entwickelte ich,  nachdem ich mit einem Monat bereits zwei Mal an einem Leistenbruch operiert werden musste, mit drei Monaten eine schwere Rachitis. Diese musste in einem Sanatorium, fern meiner Eltern behandelt werden.  Aufgrund dessen war ich  für zwei Monate von ihnen getrennt. Das durch diese existenzellen Bedrohungen, emotionalen Entbehrungen und  unsicheren Bindungserfahrungen erlebte Entwicklungstrauma hat mein weiteres Leben und meine Persönlichkeit nachhaltig geprägt. 

Wie ich in einer späteren körpertherapeutischen Sitzung erinnerte, traf ich jedoch schon mit ein oder zwei Jahren für mich die Entscheidung, mir das, was ich als Kind an Liebe und Bejahung meiner Persönlichkeit und meiner Interessen vermissen musste, im späteren Leben holen zu wollen.

Und so habe ich mit 25 Jahren begonnen mich intensiv mit meiner persönlichen Geschichte auseinanderzusetzen und mir mit Hilfe verschiedener Therapien und therapeutischer Ausbildungen, sowie auch meiner Ausbildung zum Biodanzalehrer,  das was ich als Kind nicht bekommen habe, nachzuholen, sodass ich selbstsicherer und mutiger wurde. So konnte ich mir ein immer besserer Vater werden und  mich auch mit meinen verletzten und unsicheren Anteilen, mit meinen Ängsten und meinen Gefühlen von Einsamkeit lieben und annehmen und meine Befindlichkeit immer besser selbst regulieren. Und indem ich mich mit allem was zu mir gehört, auch in Beziehung zu anderen begeben und dadurch diese Beziehungen tiefer, lebendiger und umfassender gestalten kann, erfahrfe ich dort noch weitere Unterstützung, Erfüllung und Heilung.

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